Udo live

Udo Jürgens liebte Live-Konzerte. 65 Jahre seines Lebens stand er auf der Bühne, über sechs Jahrzehnte hinweg trat er weltweit auf und bestritt in den Jahren zwischen 1967 und 2014 25 Tourneen mit insgesamt 2.024 Konzerten. Über 6,5 Millionen Menschen erlebten ihn dabei live: mal am weißen, mal am schwarzen Konzertflügel oder am legendären Plexiglasflügel, aber immer umhüllt von einem weißen Bademantel, verschwitzt, erschöpft, glücklich.

50 Konzerte / 60.000 Besucher
Udo Jürgens singt seine Welterfolge (1967)

1967 startet Udo Jürgens zu seiner ersten Solo-Tournee. Das Konzert in der Hamburger Musikhalle ist ausverkauft, das Publikum tobt und kreischt. Eine Viertelstunde nach Konzertende ruft die Menge noch immer nach Zugaben. Konzertveranstalter Hans-Werner Funke und Manager Hans R. Beierlein sagen: Udo, du musst noch mal raus! Udo Jürgens geht, so wie er ist, noch einmal auf die Bühne zurück. Im weißen Bademantel. Sein Markenzeichen ist geboren.

75 Konzerte / 90.000 Besucher
Udo Jürgens singt seine Welterfolge - neues Programm (1968)

Gleicher Titel, neues Programm. Die Nordbayern-Zeitung schreibt am 25. September 1968 über das Konzert in der Meistersingerhalle in Nürnberg: „Der Liebling der Mädchen und der Musen mit der herben, hämmernden Stimme braucht nur den Mund zu öffnen, um sein Publikum zu verzücken. Für seine Freunde ist er der Größte, auch wenn er „Ol‘ Man River“ oder „Yesterday“, die Schlager anderer, auf seine Art darbietet. Am meisten begeistert Udo Jürgens freilich, wenn er Udo Jürgens singt, wenn er – wie es ihm nachgerühmt wird – eine Stimme schwingen läßt, die „ich liebe dich“ singen kann, ohne rot zu werden.“

Noch drei Minuten – dann geht der Vorhang auf, gleich steh‘ ich auf der Bühne, das Spiel nimmt seinen Lauf. Das Lampenfieber kriecht langsam in mir hoch. Ich will es keinem zeigen und jeder merkt es doch.

Aus dem Song „Noch drei Minuten“
266 Konzerte / 500.000 Besucher
Udo 70 (1969/70)

Sie ist die „Tournee der Tourneen“ und bricht alle Rekorde: Am 6. September 1969 startet Udo Jürgens im Markgräflichen Opernhaus von Bayreuth seine dritte Deutschland-Tour, spielt innerhalb von zehn Monaten 266 Konzerte. Über eine halbe Million Konzertkarten werden verkauft, 238 Filzstifte und 1.867 Kugelschreiber gehen fürs Autogrammschreiben drauf. Der Tournee-Abschluss findet am 4. Juli 1970 in der ausverkauften Berliner Deutschlandhalle statt.

59 Konzerte / 111.000 Besucher
Ich bin wieder da – Europatournee 72/73 (1972/73)

Nach der Mammut-Tour „Udo 70“ meldet sich Udo Jürgens bei seinen Fans im Jahr 1972 zurück. Mit dem Lied „Ich bin wieder da“ eröffnet Jürgens programmatisch den Abend. Die gleichnamige Europa-Tour führt ihn zunächst durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, Belgien, Holland und Luxemburg folgen. Eine Konzertreise nach Japan schließt sich an.

63 Konzerte / 117.000 Besucher
Udo 75 (1975)

1975 stehen 63 Shows in Deutschland, Griechenland, Polen, Japan und Australien auf dem Tourplan. Präsentiert von Arthur J. Tait und der German Australian Music Society, tritt Udo Jürgens für sechs Konzerte in Melbourne, Sydney und Adelaide auf. Die australischen Zeitungen sind begeistert von dem Österreicher und vergleichen ihn mit Frank Sinatra.

68 Konzerte / 150.000 Besucher
Udo live 77 (1977)

Die Konzerte werden immer größer. 150.000 Menschen jubeln Udo Jürgens bei seiner Tournee „Udo live 77“ zu. Nur einer kann Udo noch übertreffen: „Udo live“ – Udo Jürgens‘ erste Personality-Show im ZDF. Die TV-Sendung erreicht eine gigantische Einschaltquote von 54 Prozent.

44 Konzerte / 122.803 Besucher
Udo live (1978)

Eines der vielleicht schönsten Show-Openings von Udo Jürgens erklingt zu Beginn der Konzerttournee „Ein Mann und seine Lieder“: „Noch drei Minuten“. Die ZDF-Show „Udo Jürgens – Ein Mann und seine Lieder“ zur Tour erreicht eine Einschaltquote von 56 Prozent und erhält die Auszeichnung „Show des Jahres“. Den 44 ausverkauften Deutschland-Konzerten folgen weitere ausverkaufte Shows in Holland, Österreich, Polen, Kanada und der Schweiz.

Noch zwei Minuten – wo steht denn mein Klavier? Gebt mir noch schnell die Noten, wie heißt das erste Lied von mir? Ein Schluck zu trinken, die Kehle ist so rauh. Wie wird der Abend enden? Ich weiß es nicht genau.

Aus dem Song „Noch drei Minuten“
110 Konzerte / 330.000 Besucher
Udo 80 – Das Jubiläumskonzert (1980)

Udo Jürgens‘ Bruder Manfred Bockelmann fotografiert ihn für die Kampagne „Udo 80“. Die Fotografie von Udo Jürgens, lässig im weißen Anzug und mit roter Mohnblume im Revers, gilt heute als ikonisch. Die Tour „Udo 80“ wird zur bis dahin erfolgreichsten Tournee seiner Karriere, das gleichnamige Album steigt steil in die Top 10 ein.

123 Konzerte / 400.000 Besucher
Udo live – Lust am Leben (1982/83)

Für „Udo live – Lust am Leben“ erhält Udo Jürgens das „Goldene Konzert Ticket“ und feiert einen neuen Tournee- Rekord. Und eine Premiere: Udo Jürgens wird erstmalig vom Orchester Pepe Lienhard live auf Tournee, auf dem Album und in der gleichnamigen TV-Show begleitet.

130 Konzerte / 450.000 Besucher
Udo hautnah (1984/85)

Am 1. November beginnt die Tournee „Udo hautnah“ und führt Udo Jürgens mit dem Orchester Pepe Lienhard bis Mai 1985 durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Zum Start des zweiten Tournee-Teils erscheint das Live-Album „Live & hautnah“. Tourneeveranstalter Fritz Rau verleiht Udo Jürgens die Auszeichnung „The Concert of the Year“. Am 17. Oktober strahlt das ZDF eine Live-Aufzeichnung des Konzerts aus dem Kuppelsaal in Hannover aus, wieder mit einer riesigen Einschaltquote – und einem ganz besonderen Gast: gemeinsam mit seiner Tochter Jenny singt Udo Jürgens „Liebe ohne Leiden“.

106 Konzerte / 400.000 Besucher
Deinetwegen auf Tournee (1987)

Im Februar 1987 startet die „Deinetwegen“-Tournee. Erstmals nach 11 Jahren tritt Udo Jürgens im März wieder in der DDR auf. Ein Beifallsturm lässt die Decke des Friedrichstadtpalasts fast abheben, als Udo Jürgens in der Hymne „Atlantis sind wir“ die Zeile singt: „Der Riss durch Berlin, der lautlose Schrei in die Welt hinaus…“.

Noch eine Minute – und dann ist es soweit. Ich schaue in den Spiegel, nicht nur aus Eitelkeit. Irgend jemand kommt noch und flüstert mir was zu. Ich hab‘ ihn nicht verstanden, denn draußen wartest du.

Aus dem Song „Noch drei Minuten“
107 Konzerte / 410.000 Besucher
Concert 90 - Ohne Maske (1989/90)

Den schönsten und emotionalsten Tournee-Moment erlebt Udo Jürgens während der „Ohne Maske“-Tournee nicht auf, sondern abseits der Bühne. Am Vorabend seines Berlin-Konzerts fällt die Berliner Mauer. Udo Jürgens und Bandleader Pepe Lienhard hören nach ihrem Bremer Konzert in einem Restaurant vom Mauerfall und fahren sofort nach Berlin. Am Brandenburger Tor liegen sie sich nachts mit wildfremden Menschen in den Armen.

87 Konzerte / 520.000 Besucher
Geradeaus & Open Air Symphony (1992)

Ein Novum: nicht im Smoking eröffnet Udo Jürgens die Konzerte seiner „Geradeaus“-Tournee, sondern in einer hochgekrempelten Jeans und aufgeknöpften Hemd. Nach dem Opening „Verloren in mir“, dass er vor dem geschlossenen Vorhang singt, betritt er zum zweiten Song „Geradeaus“ die Bühne aber wieder im eleganten schwarzen Anzug mit dem berühmten roten Einstecktuch. Die Tour wird bis in den Sommer verlängert. Bei der „Open Air Symphony“ präsentiert Udo Jürgens gemeinsam mit dem Frankfurter Symphonieorchester, einem Jugendchor und dem Orchester Pepe Lienhard seine Hits „klassisch“. Zum Open-Air-Konzert auf der Wiener Donauinsel strömen Ende Juni 1992 schließlich über 200.000 Menschen. Es ist das größte Open-Air-Konzert aller Zeiten auf dem europäischen Kontinent.

138 Konzerte / 490.000 Besucher
Udo Jürgens 1994/95 – Die Größenwahn Tour (1994/95)

Trotz des ironisch-provokanten Tour-Titels: Ganz genau diesen Größenwahn braucht es, um live vor tausenden Menschen bestehen zu können. Jahre später wird Udo Jürgens ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo in einem Interview bekennen: „Wenn du auf der Bühne gewinnen willst, musst du denken, du bist die Erdachse.“ Die „Größenwahn-Tour“ erhält die Auszeichnung für die erfolgreichste Konzerttournee Europas.

111 Konzerte / 390.000 Besucher
Gestern – Heute – Morgen – Tournee 1997 (1997)

„Tausend Jahre sind ein Tag“, die Titelmusik der Zeichentrickserie „Es war einmal … der Mensch“, gerät zu einem absoluten Live-Höhepunkt des 14. Konzertprogramms „Gestern – Heute – Morgen“. Die Rezensenten überschlagen sich förmlich vor Begeisterung: Für die Münchener Abendzeitung ist die Show „eine rezeptfreie Droge“ und Bild Stuttgart bringt es kurz und knackig auf den Punkt: „Super-Udo“.

Ein paar Sekunden – die Scheinwerfer gehen an. Ich trockne meine Stirne und denke nicht daran. Die ersten Takte von meinem Auftrittslied…

Aus dem Song „Noch drei Minuten“
107 Konzerte / 430.000 Besucher
Udo 2000 – Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an… (2000/2001)

„Mit 66 Jahren“ wird zum Titel der Tournee 2000. Erschienen 1977 als Single, hätte sich Udo Jürgens, damals 43 Jahre alt, niemals vorstellen können, 23 Jahre später immer noch auf einer Bühne zu stehen und zu singen: „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran…“

12 Konzerte / 55.000 Besucher
Ein Soloabend (2002)

Premiere für Udo Jürgens: Im Sommer 2002 spielt er zum ersten Mal eine Solo-Tournee. Begleitet wird er nur von seinem langjährigen Violinisten Christian Fink. Die Reduktion aufs Wesentliche sei für ihn die ehrlichste, aber auch die anspruchsvollste Art zu musizieren, beschreibt Udo Jürgens die Philosophie seiner Solo-Konzerte.

103 Konzerte / 450.000 Besucher
Die Tournee 2003/2004 - Ein Abend mit Udo Jürgens (2003/2004)

Mit dem Orchester Pepe Lienhard und seinem neuen Programm konzertiert Udo Jürgens am 23. Februar in der Berliner Max-Schmeling-Halle. „Aber bitte mit Udo“, schreibt danach der Tagesspiegel. Und: „Die Damen lagen ihm zu Füßen und schmissen Dessous. Die Halle kochte.“ Ganz genau 103-mal bringt Udo Jürgens während seiner 18. Tournee die größten Konzertarenen zum Kochen.

18 Konzerte / 66.000 Besucher
Udo Jürgens – Solokonzert - Udo spielt Jürgens (2005)

Nur in Begleitung seines Gitarristen Francis Coletta erlebt Udo Jürgens während seiner zweiten Solo-Tournee eines der schönsten Konzerte seiner Karriere – und das trotz des heftigen Regens, der über dem Berliner Gendarmenmarkt niedergeht. Von dem Open-Air-Konzert entsteht ein Live-Mitschnitt auf DVD: „Der Solo-Abend – Live am Gendarmenmarkt“.

78 Konzerte / 320.000 Besucher
Jetzt oder nie – Die Tournee 2006 (2006)

Auch mit 71 ist noch lange nicht Schluss. Und so geht Udo Jürgens mit seinem neuen Album „Jetzt oder nie“ auf seine 20. Konzerttournee. Die Kritiken sind überragend. Die Süddeutsche Zeitung kommentiert unter dem Titel „Der Sonnenkönig“ einen „…fast dreistündigen Abend, der vorbei rauschte wie aus dem Lehrbuch alter Entertainmentschule…“ und die Frankfurter Allgemeine Zeitung urteilt pointiert: „Er ist Deutschland – Ein Sänger von Weltformat“.

16 Konzerte / 55.000 Besucher
Udo Jürgens Solo 2007 - Ein Mann und sein Klavier (2007)

Ohne das Orchester Pepe Lienhard, einzig begleitet von Gitarrist Francis Coletta, präsentiert Udo Jürgens in den schönsten Freiluftkulissen sein drittes Solo-Programm „Ein Mann und sein Klavier“. Die Kompositionen in ihrer „Urform“ seien leiser, intensiver, die Verbindung zum Publikum inniger, sagt Udo Jürgens über seine Solo-Tour. Das Publikum dankt es ihm mit restlos ausverkauften Konzerten.

63 Konzerte / 330.000 Besucher
Einfach ich – Tournee 2009 (2009)

In Berlin eröffnet Udo Jürgens seine Deutschlandtournee „Einfach ich“ in der riesigen O2 World. Dies, so erzählt er den rund 10.000 Fans zur Begrüßung, sei ein unglaublicher Augenblick für ihn, denn in Berlin habe alles für ihn angefangen, als Werner Müller ihn in den fünfziger Jahren zum Rias Tanzorchester geholt habe. „Wenn mir damals einer gesagt hätte, dass ich mehr als 50 Jahre später hier auf dieser riesigen Bühne stehen würde, ich hätte ihn für verrückt erklärt“.

Nun steh‘ ich draußen – ich bin im Rampenlicht. Allein mit vielen Menschen, bin ich es oder nicht? Ich glaub‘ ich fliege, die Welt versinkt um mich. So ist es immer wieder und darum singe ich!

Aus dem Song „Noch drei Minuten“
12 Konzerte / 49.000 Besucher
Udo Jürgens - Der Soloabend (2010)

Zum vierten Mal begibt sich Udo Jürgens auf sommerliche Open-Air-Solo-Tournee. Neben Francis Coletta an der Gitarre begleitet ihn diesmal auch Percussionist Billy Todzo. Udo Jürgens‘ Fans dürfen noch weitere eine Premiere erleben: Erst wenige Wochen zuvor komponiert, präsentiert Udo Jürgens bei den Soloabenden zum ersten Mal den Song „Der ganz normale Wahnsinn“, der ein Jahr später der Titel seines neuen Albums und der 2012er Tour sein wird. sein wird.

51 Konzerte / 300.000 Besucher
Tour 2012 - Der ganz normale Wahnsinn (2012)

Es ist wirklich Wahnsinn: Zum ersten Mal in seiner Karriere muss Udo Jürgens wegen einer Grippe vier Konzerte in Folge absagen. Die ausgefallenen Shows werden später nachgeholt. Und die sind – natürlich! -, wie es immer alle Konzerte von Udo Jürgens waren, einfach nur der pure Wahnsinn.

26 Konzerte / 136.000 Besucher
Mitten im Leben – Tour 2014 (2014)

Die letzte und 25. Konzerttournee kann Udo Jürgens nicht mehr beenden. Er verstirbt während der Weihnachtspause zwischen zwei Tourneeblöcken. Erst zwei Wochen zuvor, am 7. Dezember, hatte Udo Jürgens im Hallenstadion in Zürich sein letztes, gefeiertes Konzert gegeben. „Mitten im Leben“ war die erfolgreichste Konzerttour seines Lebens, die Tournee bereits Wochen vor der Premiere ausverkauft. Der Zürcher Konzertabend erscheint im Mai 2015 unter dem Titel „Das letzte Konzert Zürich 2014“ posthum auf DVD.