Ladies and Gentlemen

Was immer kommt, ich geh‘ drauf zu
und swinge durch die Zeit.
Mal ist mein Leben schubidu,
mal nichts als Einsamkeit.
Ich setz‘ mich hinter mein Klavier –
das ist mein bess’res ich:
„Hau in die Tasten“, sag‘ ich mir,
„sonst hau’n die Tasten dich.“

Wo Sauerkraut und Pfeffer wächst,
blüht meine Phantasie:
Ein Königreich für einen Text
und eine Melodie.
Ich suche einen Märchenschatz
und stoße auf Kritik, –
ich kämpfe um den Arbeitsplatz
in einer Traumfabrik.
Und kündigt mich mein Publikum, dann steh‘ ich
vor’m „was nun?“.
Ladies and Gentlemen, ich werd‘ mein Bestes tun!

Den Leib verpackt – die Seele nackt,
so mach‘ ich mich bereit,
für jeden neuen Drahtseilakt
zwischen Traum und Wirklichkeit.
Und fall‘ ich wirklich mal hinab
von meinem hohen Seil,
dann schreib‘ ich mich noch längst nicht ab –
oh nein, im Gegenteil.
Und hat mein Segel keinen Wind,
dann werd‘ ich zum Taifun –
Ladies and Gentlemen, ich werd‘ mein Bestes tun!

Wenn ich als abgeschminkter Clown
nach meinem letzten Ton
mit hochgezog’nen Augenbrau’n
vor meinem Spiegel thron,
steck‘ ich mir selbst die Zunge raus
und nehm‘ mir Zeit für mich.
Und sage mir: „Du altes Haus,
jetzt wird es Zeit für dich,
mit dir in einem Kuschelbett
zu zweit mich auszuruh’n.“ –
Ladies, hm hm, oh ja,
auch da werd‘ ich mein Bestes tun!
Ladies and Gentlemen,
ich werd‘ mein Bestes tun!