Hallo, ich bin’s

Telefonistin:
Hier Hotelrezeption –
da ist ein kleiner Junge für Sie am Telefon –

Hallo, ich bin’s – hallo, bist Du’s?
Ich hab‘ ein Tor geschossen, mit dem linken Fuß.
Hallo, ich bin’s – was machst Du grad‘?
Ey, stell‘ Dir vor, ich hab‘ null Fehler im Diktat.
Mein Kaktus blüht – ist das nicht schön?
Und Onkel Andy will mein Taschengeld erhöh’n.
Hallo, ich bin’s – es gibt nur eins, was schade ist:
Daß´Du nicht mehr bei uns zu Hause bist.

Nein, ich kann mich nicht beklagen –
Onkel Andy ist wirklich lieb zu mir.
Aber Papa zu ihm sagen –
nein, das kann ich nicht,
nein, das kann ich nicht,
nein, das kann ich nicht,
das kann ich nur zu Dir!

Telefonistin:
Hier Rezeption – sprechen Sie noch?

Schon blinkt das Zeichen „Bitte zahlen“ auf.
Der Junge reicht kaum bis zum Einwurfschlitz hinauf.
Sogar auf Zehenspitzen ist er fast zu klein –
doch irgendwie wirft er den letzten Groschen ein.

Hallo, ich bin’s – ich ruf‘ Dich aus der Zelle an,
weil ich zu Haus‘ nicht richtig mit Dir reden kann.
Hallo, ich bin’s – Du glaubst ja nicht, wie wunderbar
es gestern abend im Roncalli-Zirkus war.
Da flog ein Luftballon hinauf –
und plötzlich ging der Mond am Zirkushimmel auf.
Hallo, ich bin’s – bist Du noch da?
Mensch Papa, Du bist so weit weg und klingst so nah!

Nein, ich kann mich nicht beklagen…