Noch drei Minuten

Noch drei Minuten –
dann geht der Vorhang auf,
gleich steh‘ ich auf der Bühne,
das Spiel nimmt seinen Lauf.
Das Lampenfieber
kriecht langsam in mir hoch.
Ich will es keinem zeigen
und jeder merkt es doch.

Noch zwei Minuten –
wo steht denn mein Klavier?
Gebt mir noch schnell die Noten,
wie heißt das erste Lied von mir?
Ein Schluck zu trinken,
die Kehle ist so rauh.
Wie wird der Abend enden?
Ich weiß es nicht genau.

Noch eine Minute –
und dann ist es soweit.
Ich schaue in den Spiegel,
nicht nur aus Eitelkeit.
Irgend jemand kommt noch
und flüstert mir was zu.
Ich hab‘ ihn nicht verstanden,
denn draußen wartest du.

Ein paar Sekunden –
die Scheinwerfer gehen an.
Ich trockne meine Stirne
und denke nicht daran.
Die ersten Takte
von meinem Auftrittslied…

Nun steh‘ ich draußen –
ich bin im Rampenlicht.
Allein mit vielen Menschen,
bin ich es oder nicht?
Ich glaub‘ ich fliege,
die Welt versinkt um mich.
So ist es immer wieder
und darum singe ich!