Als ich ein Junge war,
schien alles noch so klar.
Gut und schlecht, ja und nein, falsch und echt.
Und die Wahrheit war rein
und das Recht war gerecht.
Die Welt ein Zauberbaum,
die Zukunft war ein Traum.
Und das Lächeln des Clowns keine List,
erst viel später sah‘ ich
die Welt, wie sie ist.
Adler sterben
und die Ratten gedeih’n.
Tausend Scherben
und wo Freiheit war
Stein, nur Stein.
Wir fliegen durch das All,
sind schneller als der Schall.
Züchten Gene nach eigenem Plan,
bau’n aus Kernreaktoren
unser’n eigenen Vulkan.
Wir haben Sturm gesäht,
unsere Segel aufgebläht
und die Wunder des Lebens zerdacht.
Aber was haben wir
aus der Erde gemacht?
Adler sterben
und die Ratten gedeih’n.
Tausend Scherben,
statt Wahrhaftigkeit
Schein, nur Schein.
Wäre dies mein letztes Lied,
sollt‘ es meinen Traum beschwörn,
daß es es einmal doch noch geschieht:
Daß Blinde seh’n
und Taube hör’n –
Adler sterben
und die Ratten gedeih’n.
Tausend Scherben,
statt Wahrhaftigkeit
Schein, nur Schein.
Adler sterben…