Begegnungen: Curd Jürgens

Hier begegneten sich zwei auf Augenhöhe: Udo Jürgens und Curd Jürgens im Jahr 1978, aufgenommen bei einer Fernsehshow. Curd Jürgens, Weltstar und Bonvivant. „Des Teufels General“ und Bond-Bösewicht. Beeindruckender „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen und unvergessener TV-Star des bis heute meistgesehenen „Tatort“ aller Zeiten. Unvergessen auch das Chanson „60 Jahre und kein bisschen weise“, das Curd Jürgens 1975 im Sprechgesang des Schauspielers zum Hit (und Klassiker) machte. Udo Jürgens und Curd Jürgens verband nicht nur die Liebe zum Leben, zu Autos und zur Kunst, sondern auch zu Zürich und Wien. Am 18. Juni 1982 starb Curd Jürgens mit 66 Jahren in Wien. Hier, am Zentralfriedhof, findet sich auch sein Ehrengrab, unweit der Grabstätte von Udo Jürgens.
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Begegnungen: Nancy Wilson

Udo Jürgens’ Ruhm strahlte seit den sechziger Jahren weit über den deutschen Sprachraum hinaus. Internationale Stars wie Sammy Davis Jr., Bing Crosby, Brenda Lee, Sacha Distel und Shirley Bassey sangen seine Lieder. Quincy Jones produzierte mit Sarah Vaughn die Udo-Jürgens-Nummer „Right Or Wrong“ und Matt Monro landete mit der englischen Version von „Warum nur, warum“ einen Welthit, „Walk Away“ belegte weltweit in den Hitparaden Spitzenpositionen, in England Platz 1 und den USA Platz 2 und verkaufte 1,5 Millionen Platten. In Frankreich wurde „Warum nur, warum“ in der deutschen Originalversion ein Nummer-1-Hit. Auch die amerikanische Jazz-Sängerin Nancy Wilson nahm „Walk Away“ 1968 auf. Das Foto zeigt Nancy Wilson 1971 mit Udo Jürgens beim Bummel durch das Märkische Viertel in Berlin.
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Begegnungen: Charles Aznavour

Udo Jürgens verehrte die französischen Chansonniers. Ganz besonders aber Charles Aznavour. Ausgerechnet Aznavour, den Udo immer zutiefst bewundert hatte, überreichte ihm 1967 die Goldene Schallplatte für eine Million verkaufte Platten von „Merci Chérie“. Ein Ritterschlag! Das Foto zeigt Udo während der Konzertpause in der Garderobe des französischen Chansoniers. Charles Aznavour gab an diesem Abend ein Konzert in der Berliner Philharmonie.
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Begegnungen: Bert Kaempfert

„Strangers in the Night“, „Wonderland by Night“, „A Swingin’ Safari“, „Spanish Eyes“: Bert Kaempfert gilt als einer von Deutschlands erfolgreichsten Komponisten, Orchesterchefs und natürlich als der Vater des Easy Listening. In den 1950er Jahren erschienen Udos Platten zunächst auf dem Sub-Label „Heliodor“ – und hier befand sich Udo in allerbester Gesellschaft. Auch Bert Kaempfert veröffentlichte zu dieser Zeit bei Heliodor, allerdings unter dem Namen Bob Parker. Beruflich kam es nie zu einer Zusammenarbeit zwischen Bert Kaempfert und Udo Jürgens, beide schätzten sich dennoch sehr. Auf dem Foto begrüßt Udo Bert Kaempfert bei einem Konzert 1973 in Berlin.
 
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Begegnungen: Joachim Fuchsberger

Es ist eine sehr besondere Begegnung, oder besser: ein sehr besonderer Hausbesuch, der Udo Jürgens und Joachim Fuchsberger miteinander verbindet. Ein Welthit und ein Paar Puschen spielen darin eine nicht unbedeutende Rolle. Als Udo Joachim Fuchsberger in den sechziger Jahren zum allerersten Mal bei ihm zu Hause besuchte, trug er in seiner Aktentasche – neben ein paar Notenblättern – auch ein Paar Hausschuhe mit sich. Udo, sehr höflich, mit den allerbesten Manieren und ein klein wenig ehrfürchtig, wollte die Villa des berühmten Schauspielers auf keinen Fall mit seinen Straßenschuhen betreten. Ähnlich bescheiden spielte Udo Joachim Fuchsberger ein paar Minuten später eine opulente Ballade auf dem Klavier vor. Eine tolle Nummer, davon war er überzeugt, aber der Song hatte noch keinen Text. Udo fand einfach nicht die Worte für seine Komposition und seufzte: „Ich find’ die Worte nicht.“ Fuchsberger rief spontan aus: „Das ist doch schon der Titel!“: „Was ich dir sagen will“, entstanden 1967, wurde, mit Fuchsbergers genialem Texteinfall, zum unsterblichen Klassiker. In der englischen Version „The Music Played“ machte Matt Monro den Song zu einem Welthit.
Auf dem Bild zu sehen ist Udo Jürgens bei einer Party im Jahr 1970 zusammen mit Schauspielerin Marianne Koch, Sänger Peter Kraus und Joachim Fuchsberger (rechts).
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Begegnungen: Krümelmonster

Noch ein Tässchen Kaffee? Aber bitte mit Sahne
Noch ein kleines Baiser? Aber bitte mit Sahne
Oder soll’s vielleicht doch ’n Keks sein? Aber bitte mit Sahne

Keeeekse! Die Sesamstraße feiert ihren 50. Geburtstag, und wir gratulieren! 1973 startete die Show mit Ernie, Bert, Grobi, Bibo, Oskar und dem Krümelmonster im deutschen Fernsehen. Vor zehn Jahren stattete Udo Jürgens der legendären Sesamstraße, in Hamburg beim Norddeutschen Rundfunk beheimatet, einen Besuch ab. Kein Wunder, denn das Krümelmonster liebt bekanntlich Kekse, und Udo Jürgens liebte Sachertorte, am allerliebsten natürlich mit Sahne. Und so avancierte Udo Jürgens‘ Besuch in der Sesamstraße zur wahren Sahneschlacht. Die TV-Premiere der Episode war am 13. Oktober 2013 im Kinderkanal KiKA.

Begegnungen: Francoise Hardy

Eine sehr spannende österreichisch-französische Kollaboration brachte 1967 das Plattenlabel Vogue auf den Weg: Auf insgesamt vier LPs veröffentlichte Vogue ab Ende der sechziger Jahre in loser Folge Chansons und Lieder von Francoise Hardy und Udo Jürgens. Zusammen zu hören sind die beiden zwar auf keiner der LPs, aber dafür wurde 1968 ein gemeinsamer Fernsehfilm produziert. Die Dreharbeiten begannen Ende 1967 in der Bretagne und im winterlich verschneiten Schloß Ottmanach in Kärnten. Sendetermin im ORTF, der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Frankreichs, sollte der 15. November 1968 sein. Zur Ausstrahlung kam es allerdings nicht: der Film galt als zu anzüglich und fiel der Zensur zum Opfer.

Begegnungen: Niki Lauda

Udo Jürgens liebte schöne Autos. Privat fuhr er ein dunkelblaues Bentley-Cabrio… im „englischen Fahrstil“, wie er einmal erzählte. „Ein „unaufgeregtes Gleiten, das gehört zu meiner Philosophie.“ Udo Jürgens hasste „gestresstes Fahren.“ Wenn er nicht selber am Steuer saß, durfte es einen Zacken schneller sein. Zum Beispiel bei der Formel 1. Am 17. August 1975 trafen sich Udo Jürgens und Formel-1-Legende Niki Lauda an der Rennstrecke in Zeltweg. Seinem Freund, dem Formel-1-Rennfahrer Jochen Rindt, der 1970 tödlich in Monza verunglückte, widmete Udo Jürgens das Lied „Der Champion“.

Begegnungen: Herbert von Karajan

Am 27. Juni 1979 überraschte Udo Jürgens seine Eltern Käthe und Rudolf Bockelmann im menschenleeren Konzertsaal der Berliner Philharmonie. Auf der Bühne: die Berliner Philharmoniker und davor, am Flügel, ihr Sohn Udo, der mit dem weltberühmten Orchester seine 8-Minuten-Komposition „Wort“ einspielte. Herbert von Karajan persönlich hatte diese Aufnahme ermöglicht. „Eine Sternstunde“ sei das gewesen, erzählt später sein Bruder Manfred Bockelmann über diesen Moment.