Ich war noch niemals in New York

Und nach dem Abendessen sagte er
Laß mich noch eben Zigaretten holen gehn.
Sie rief ihm nach, nimm dir die Schlüssel mit
Ich werd inzwischen nach der Kleinen sehn.
Er zog die Tür zu ging stumm hinaus
ins neonhelle Treppenhaus.
Es roch nach Bohnerwachs und Spießigkeit
und auf der Treppe dachte er
wie wenn das jetzt ein Aufbruch wär.
Ich müßte einfach gehn.
Für alle Zeit.
Für alle Zeit.
Ich war noch niemals in New York.
Ich war noch niemals auf Hawaii.
Ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans.

Ich war noch niemals in New York.
Ich war noch niemals richtig frei.
Einmal verrückt sein und aus allen Zwängen fliehn.

Und als er draußen auf der Straße stand
fiel ihm ein, daß er fast alles bei sich trug.
Den Paß, die Eurochecks und etwas Geld
vielleicht ging heute abend noch ein Flug.
Er könnt ein Taxi nehmen am Eck
oder Autostop und einfach weg.
Die Sehnsucht in ihm wurde wieder wach.
Noch einmal voll von Träumen sein
sich aus der Enge hier befrein.
Er dachte über seinen Aufbruch nach
seinen Aufbruch nach.
Ich war noch niemals in New York.
Ich war noch niemals auf Hawaii.
Ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans.
Ich war noch niemals in New York.
Ich war noch niemals richtig frei.
Einmal verrückt sein und aus allen Zwängen fliehn.

Dann steckte er die Zigaretten ein
und ging wie selbstverständlich heim.
Durchs Treppenhaus mit Bohnerwachs und Spießigkeit.
Die Frau rief: „Mann wo bleibst Du bloß?
‚Dalli Dalli‘ geht gleich los.“

Sie fragte: „War was?“

Nein, was soll schon sein?

Ich war noch niemals in New York.
Ich war noch niemals auf Hawaii.
Ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans.
Ich war noch niemals in New York.
Ich war noch niemals richtig frei.
Einmal verrückt sein und aus allen Zwängen fliehn.